Limba, Koto oder Hinoki? Welches Außenfurnier passt zu mir?
Das Holz bildet im Tischtennis die Grundlage für jeden Tischtennisschläger. Inzwischen gibt es eine riesige Auswahl an Hölzern. Doch wie findet der Spieler zwischen diesem großen Angebot das passende Holz? Eine wichtige Rolle bei dieser Entscheidung spielen die Außenfurniere. Die drei gängigsten Furniere heißen Limba, Koto und Hinoki. In den folgenden Abschnitten wirst du einen guten Überblick über die Furnierarten erhalten und erfahren, was die unterschiedlichen Furniere ausmacht und für welchen Spielertyp die jeweiligen Furniere geeignet sind.
Das Limba Außenfurnier
Das Limba Außenfurnier lässt sich anhand einer feineren, leicht gekrümmten Holzmaserung erkennen. Hölzer, mit einem Limba Außenfurnier, sind eher langsame, gefühlvolle Hölzer. Durch die etwas längere Ballkontaktzeit entsteht etwas mehr Kontrolle und es kann mehr Spin erzeugt werden. Obwohl Hölzer mit einem Limba Außenfurnier eher etwas langsamer sind, sind schnellere Schläge als mit dem schnelleren Koto Außenfurnier möglich. Das liegt daran, dass die hohe Kraft, aus den langen Bewegungen, optimaler auf den Ball übertragen werden kann.
Viele Hölzer besitzen eine Carbonschicht zwischen den Holzschichten, um eine höhere Festigkeit zu erreichen. Befindet sich die Carbonschicht direkt unter dem Limba Außenfurnier, dann spielt es sich etwas härter als bei einem Holz, dessen Carbonschicht näher am Kern liegt.
Wer sollte sich für ein Holz mit einem Limba Außenfurnier entscheiden?
Das Limba Außenfurnier eignet sich, aufgrund seiner Eigenschaften, insbesondere für:
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Anfänger, die viel Kontrolle benötigen
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(Große) Spieler, mit einem etwas langsameren Armzug bei der Topspin Bewegung
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Spieler, die einen etwas tieferen Schlagansatz bevorzugen
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Spieler, die sehr Spin orientiert spielen
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Spieler, die ein etwas langsameres Spiel bevorzugen
Typische Spieler mit einem Limba-Holz sind zum Beispiel Jan-Ove Waldner, Vladimir Samsonov, Jun Mizutani, Ma Long oder Koki Niwa.
Das Koto Außenfurnier
Das Koto Außenfurnier lässt sich anhand einer kurzen, gradlinigen und markanteren Maserung erkennen. Hölzer, mit einem Koto Außenfurnier, sind harte, schnelle Hölzer. Durch die kurze Ballkontaktzeit ist es nicht so fehlerverzeihend wie das Limba Außenfurnier. Die Ballkontakte sind eher kurz und leicht (Ball dringt nicht so tief ein). Das Spielgefühl ist, aufgrund des härteren Anschlags, sehr direkt. Da das Koto optimal mit kurzen Bewegungen gespielt wird, ist ein optimaler Balltreffpunkt wichtig, sonst kann sich die Fehlerquote schnell erhöhen und die Kraft wird nicht optimal auf den Ball übertragen. Insgesamt sind mit dem Koto Außenfurnier nicht die Tempowerte zu erreichen, wie mit einem Limba Außenfurniere, was zu längeren Ballwechseln führen kann. Durch die kurze Bewegung wird oft das Handgelenk stärker eingesetzt, um trotzdem gute Tempowerte erzielen zu können. Zudem ist es hier noch wichtiger bei Vorhandschlägen den Vorhandgriff zu wählen.
Wer sollte sich für ein Holz mit einem Koto Außenfurnier entscheiden?
Das Koto Außenfurnier eignet sich, aufgrund seiner Eigenschaften, insbesondere für:
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Fortgeschrittene Spieler (nicht sehr fehlerverzeihend)
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(Kleinere) Spieler mit kurzen schnellen Bewegungen
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Spieler, die den Arm eher in Körpernähe halten, speziell bei offensiven Schlägen
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Schnelle Spieler mit guter Beinarbeit/Kondition (längere Ballwechsel)
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Spieler, die eher über eine gezielte Platzierung gehen als über sehr schnelle Offensivbälle
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Spieler, die insgesamt weniger Kraft in den Schlägen aufbringen
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Spieler, die häufig schießen
Timo Boll ist durch seine Spielweise, mit sehr kurzen Bewegungen, optimal für das Koto Außenfurnier geeignet.
Das Hinoki Außenfurnier
Das Hinoki Außenfurnier lässt sich anhand einer sehr gradlinigen, über das gesamte Schlägerblatt vertikal verlaufenden, Holzmaserung erkennen. Hölzer, mit einem Hinoki Außenfurnier sind sehr schnelle und weiche Hölzer. Hinoki Hölzer haben eine lange Ballkontaktzeit, allerdings aufgrund eines sehr hohen Katapulteffekts eher weniger Kontrolle und sind daher nicht sehr fehlerverzeihend. Ähnlich wie beim Limba Außenfurnier, sind hier sehr lange Bewegungen von Vorteil. Bei kürzeren Bewegungen wird der Ball häufig schwieriger zu kontrollieren sein. Eine sehr gleichmäßige Beschleunigung des Arms ist optimal. Der Ball sollte möglichst voll getroffen werden, damit dieser durch den Tischtennis-Belag optimal aufs Holz treffen kann. Je dicker die Hinokischicht ausfällt, desto stärker wird auch der Katapulteffekt sein. Eine besonders dicke Schicht haben häufig Penholder Hölzer, die in Asien beliebter sind. In Europa sind eher dünnere Hinoki Schichten in Kombination mit einer Carbonschicht üblich. Hinoki könnte aufgrund des Plastikballs populärer werden, da bessere Tempowerte mit dem leicht größeren Plastikball erzielt werden können.
Wer sollte sich für ein Holz mit einem Hinoki Außenfurnier entscheiden?
Das Hinoki Außenfurnier eignet sich, aufgrund seiner Eigenschaften, insbesondere für:
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Fortgeschrittene Spieler
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Anfänger, die gezielt, mit einem etwas langsameren Hinoki Holz, mit Plastikbällen trainieren
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Spieler mit sehr langen, gleichmäßigen Bewegungen
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Spieler, die gerne blocken (schnelle Blockbälle möglich)
Spieler, wie Werner Schlager, Zoran Primorac oder Kalinikos Kreanga sind Spieler, mit einer sehr langen Bewegung, die sich perfekt für das Hinoki Außenfurnier eignen.
Fazit
Wie dieser Artikel zeigt, spielen die Außenfurniere eine große Rolle bei der richtigen Tischtennisschlägerwahl. Es wird lediglich die optimale Kombination aus Spielertyp und Außenfurnier dargestellt, letztendlich steht es selbstverständlich jedem frei, für welches Holz sich entschieden wird. Um jedoch das Maximum der eigenen Leistung abrufen zu können, ist es nicht verkehrt diese Unterschiede zu berücksichtigen. Schaut man sich die Technik der Profis an, so ist tatsächlich ein Zusammenhang zwischen den Schlagbewegungen und den Außenfurnieren zu sehen.
Beispielhölzer für Limba, Koto und Hinoki Furniere sind:
Donic Waldner Senso Carbon (Limba)
Butterfly Boll ALC (Koto)
Butterfly Primorac Carbon (Hinoki)
Quellen: