Was sind Tischtennis-Beläge?
Tischtennis ist nicht nur eine sehr schnelle, sondern auch eine sehr komplexe, Sportart. Neben der Geschwindigkeit wird mit viel Spin, also Rotation, aber auch mit einem Katapulteffekt gespielt. Dieser Katapulteffekt und die Rotation kann jedoch nur durch speziell für Tischtennisspieler entwickelte Tischtennis Beläge erreicht werden.
Klassischerweise sind die Farben der Beläge rot und schwarz. Von 1961 bis 1971 mussten beide Seiten jedoch die gleiche Farben haben. Damals waren die Farben dunkelrot, dunkelblau, dunkelgrün, dunkelbraun, schwarz und nicht licht-reflektierend zur Auswahl. Im Laufe der Zeit wurde es jedoch zu einem Problem, dass beide Seiten vom Schläger die gleiche Farben. Dies liegt daran, dass die Tischtennis Beläge immer komplexer und individueller wurden. Neue Spieleigenschaften, die vorher nicht möglich waren, wurden durch neue Belagentwicklungen eingeführt.
Laut Wikipedia ist der Chinese Huang Liang der erste Spieler gewesen, der die Schlägerdrehung erfolgreich einsetzte.
Wieso ist das Schlägerdrehen ein so großes Problem?
Im Laufe des Artikels werde ich noch genauer auf die verschiedenen Eigenschaften der Tischtennis Beläge eingehen, jedoch gibt es neben den klassischen glatten Beläge auch noch die sogenannten Noppen oder den Antitop. Je nachdem welcher Belag im Tischtennis gespielt wird bekommt der Ball auch eine andere Flugkurve. Bei den klassischen glatten Belägen kommen die Bälle also anders zurück auf den Tisch als bei kurzen, halblangen oder langen Noppen sowie bei Antitop Belägen.
Doch auch bei den klassischen Belägen fliegt nicht jeder Ball gleich. Auch hier gibt es zahlreiche Variationsmöglichkeiten. Der Tischtennis Belag kann härter oder weicher sein. Genauso kann der Schwamm dicker oder dünner sein. Je nachdem welche Eigenschaften der Belag hat wird auch das Spielgeschehen beeinflusst.
Die Noppenlänge ist kürzer als 0,9mm
Die Noppenlänge ist 0,9 bis 1,3mm
Die Noppenlänge ist 1,3 bis 1,8mm
Wie haben sich Tischtennis-Beläge entwickelt?
1959 wurden die reinen Schwammebeläge verboten, was zu einer starken Veränderung im Tischtennis führte. Der Noppengummi durfte eine maximale Gesamtdicke von 2,0mm haben oder musste zusätzlich eine Schwammunterlage aufweisen. Heutzutage ist dies selbstverständlich, jedoch hat das den Tischtennissport enorm beeinflusst. Auch die Frischklebe-Zeit hat dann so langsam begonnen und die Sportart Tischtennis sehr geprägt. Anfang der 1990er-Jahre wurde dann die Firma ESN gegründet.
Unter einem Dach, im unterfränkischen Hofheim, wird sich um die Forschung und Entwicklung von zahlreichen Tischtennis Belägen gekümmert. Tischtennis Marken wie Andro, Donic oder Tibhar lassen ihre Beläge an diesem Standort produzieren. Die Firma „ESN Deutsche Tischtennis Technologie GmbH“ beschäftigt mittlerweile rund 220 Mitarbeiter aus über 15 Nationen.
Doch welchen Effekt hatte ESN nun auf die Tischtennis Beläge?
ESN ist 1995 auf einen chemikalischen Effekt gestoßen, der dafür sorgte das mehr Energie beim Schlag auf den Ball übertragen werden konnte. 1998 kam dann der erste, sogenannte Tensorbelag auf den Markt. Mittlerweile spielen laut ESN 75% aller Tischtennisspieler mit dieser Belagtechnologie.
Als am 1. September 2008 das Frischklebeverbot (mehr dazu im weiteren Verlauf des Artikels) vom Tischtennis Weltverband ITTF in Kraft getreten ist wurden die Tensorbeläge nochmal deutlich attraktiver für Tischtennisspieler. Zwar hatte der Frischklebeeffekt auch Nachteile wie zum Beispiel die Abnahme der Ballsicherheit oder die wechselnden Eigenschaftes des Schlägers, jedoch wollten und konnten viele Spieler nicht auf die positiven Effekte verzichten. Das war zum Beispiel die Erhöhung der Ballrotation. Je nach Belag konnte die Rotation um 10-70% erhöht werden.
Neben den Belögen von der Firma ESN klebten sich in Zukunft viele Spieler den Belag Tenergy 05 auf ihren Schläger. Bis heute zählt er weltweit zu den bekanntesten und beliebtesten Tischtennis Belögen.
Am Rande der Tischtennis Weltmeisterschaft 2019 in Budapest wurde eine weitere Veränderung der Tischtennis Beläge von der ITTF beschlossen. Die Beläge müssen in Zukunft nicht mehr rot auf der einen Seite und schwarz auf der anderen Seite sein. Die schwarze Seite ist zwar weiterhin verpflichtend, jedoch haben die Spieler nun die Möglichkeit statt dem roten Belag auch in einer anderen Farbe zu spielen. Bis zu den olympischen Spielen 2020 wird es noch verpflichtend die rot-schwarze Variante geben.
Frischkleben & Tunen von Tischtennis Belägen
In jeder Sportart, genauso auch im Tischtennis, wollen ambitionierte Athleten die optimale Leistung abrufen. Das geht zum einen natürlich über das spielerische Level, aber auch mit dem perfekt abgestimmten Equipment. Dieses Equipment kann im Tischtennis nochmal im Nachhinein, also nach der Produktion, bearbeitet werden. Das geht mit Hilfe von speziellen Tischtennis Klebern oder Tunern.
Vor allem in der jüngeren Vergangenheit war das sogenannte Frischkleben sehr beliebt. Zum einen konnte damit die Leistung des Materials verbessert bzw. verändert werden und zum anderen ist ein Gemeinschaftsgefühl entstanden. Vor dem Tischtennis Training oder Spiel wurde sich oftmals gemeinsam getroffen, um die Beläge neu auf das Holz zu kleben. Dabei wurden verschiedene Klebeschichten ausprobiert und „Best-Practices“ mit den Mannschaftskollegen und Trainingspartnern ausgetauscht.
Nicht nur am Geräusch beim Balltreffpunkt konnte man die frisch geklebten Beläge erkennen, sondern auch am Geruch in den jeweiligen Räumen. Ein Geruch, den Nicht-Tischtennisspieler kaum ausgehalten haben, wurde von begeisterten Frischklebern geliebt. Kurz gesagt: Beim Frischkleben ging es um viel mehr als nur um die Verbesserung der eigenen Leistung.
Doch auch Tunen ist bei ambitionierten Tischtennisspielern ein geläufiger Begriff.
Nicht alle Spieler sind vom „Schläger-Doping“ begeistert. Einer der bekanntesten Kritiker ist der japanische Spitzenspieler Jun Mizutani. Eine zeitlang boykottierte er bewusst alle ITTF Pro Tour Events, um ein Zeichen gegen die illegale Behandlung der Beläge zu setzen. Nach ein paar Monaten, ohne jegliche Veränderung seitens der ITTF, kehrte Mizutani wieder auf die große Bühne zurück. Ein strikteres Vorgehen bei behandelten Schlägern war in der Vergangenheit nur schwer möglich, da eine illegale Behandlung nicht so einfach nachgewiesen werden kann.
80% der Profischläger sind sind unerlaubt getunt. Diese Aussage von Timo Boll machte sogar in den Medien die Runde. Eine Aussage die zeigt wie stark der Sport vom „Schläger-Doping“ beeinflusst wird. Wenn im Fußball Cristiano Ronaldo feststellt, dass 80% der Spieler auf Grund von Doping schneller laufen können, dann ist das kein großer Unterschied. Im Fußball sind vor allem die Beine für die Geschwindigkeit verantwortlich. Im Tischtennis ist es der Schläger.
Schwammdicke & Schwammhärte der Tischtennis Beläge
- Der Obergummi
- Die Schwammlage
Umso dicker die Schwammlage ist umso mehr spin- und tempolastiger ist der Belag. Das kontrollierte Spiel leidet jedoch darunter – im Vergleich zu dünneren Belägen.
Hier ist eine kleine Erklärung der Schwammdicke, die von der Butterfly Seite übernommen wurde:
Tischferne, beidseitige Abwehr, kontrolliertes Spiel am Tisch, sichere Spielweise über Schupf- und Blockbällen mit seltenen Offensivbällen
Kontrolliertes Anwenden aller Schlagtechniken
Platziertes Block- und Konterspiel mit kontrollierten Topspins meist über die VH
Variables, spinorientiertes Offensivspiel, oft aus der Halbdistanz
Beidseitiges Angriffsspiel, variierend zwischen tischnah- tempodirekt mit Spinvariationen, Tempodirekt.
Festhalten können wir also, dass die Schwammdicke einen starken Einfluss auf den Tischtennisschläger hat.
Vorteile dünnerer TT-Schwamm:
- Mehr Kontrolle
- Gut für das passive Spiel
- Ausgleich von technischen Mängeln
- Weniger Gewicht
- Die Schläge können leichter erlernt werden
Vorteile dickerer TT-Schwamm:
- Höhere Flugkurve
- Mehr Tempo
- Mehr Durchschlagkraft
- Mehr Spin
- Mehr Katapult
Ob ein Tischtennis Belag hart oder weich ist macht zudem einen großen Unterschied im Hinblick auf die Spieleigenschaften.
Schnellere Topspin Bälle und mit mehr Spin können vor allem mit härteren Belägen gespielt werden. Diese Beläge sind in der Regel schneller und haben einen direkteren Absprung. Harte Beläge sind eher für fortgeschrittene Spieler geeignet, da dafür eine gute Technik sowie das passende Stellungsspiel erforderlich ist. Der direkte Absprung verzeiht nur wenige Fehler, weshalb der richtige Balltreffpunkt mit der richtigen Geschwindigkeit gewählt werden muss.
Nicht nur die meisten Tischtennis Profis spielen mit harten Belägen, sondern auch viele ambitionierte Hobbyspieler probieren gerne härtere Beläge aus. Die Gefahr bei zu harten Belägen ist, dass die Kontrolle verloren wird. Die besten Tischtennisspieler der Welt haben eine nahezu perfekte Technik und eine gute Beinarbeit, um mit den harten Belägen spielen zu können. Wenn jedoch ein Amateurspieler mit technischen Mängeln und 1x Training die Woche harte Beläge spielt kann schnell die Kontrolle verloren werden. Auch wenn es beeindruckend klingt, dass die härtesten Beläge gespielt werden, ist das das für Amateurspieler oftmals nicht die beste Entscheidung.
Die klassischen Tischtennis Beläge
Diese Art der Beläge werden auch am häufigsten gespielt.
Eine Mischung aus Naturkautschuk und Synthesekautschuk bilden die Beläge. Durch die unterschiedliche Mischung kann der Belag schnell oder langsamer sein. Doch nicht nur das ist möglich, sondern der Tischtennis Belag kann mehr oder weniger griffig sein. Auf Grund der unterschiedlichen Variationen sind Tischtennis Beläge auch so spezifisch und individuell. Jeder Spieler kann sich seine perfekte Kombination aus dem passenden Tischtennis Holz, dem richtigen Tischtennis Belag auf der Vorhand und den optimalen Tischtennis Belag auf der Rückhand zusammenstellen.
Obwohl es so viele verschiedene Tischtennis Beläge gibt haben viele Spieler Probleme große Probleme bei der richtigen Auswahl. Doch vielleicht ist diese Auswahl sogar zu groß und die Tischtennisspieler werden dadurch überfordert. Vor allem Spieler, die Tischtennis als leistungsorientierte Sportart neu entdecken, wissen oftmals nicht welche Beläge sie wählen sollen.
Gerade zu Beginn ist es wichtig, dass der Tischtennisspieler kein zu schnelles Material wählt. Dies kann einmal, durch die Schwammdicke beeinflusst werden, aber auch die Wahl des Tischtennis Belags spielt dort eine Rolle. Nur weil Ma Long, Timo Boll oder ich (Bojan Besinger) mit einem bestimmten Tischtennis Belag erfolgreich spielen ist dies nicht automatisch auch der richtige Belag für andere Spieler. Die häufige Frage „Was spielst du für Tischtennis Beläge?“ könnten sich einige Tischtennisspieler also sparen.
5 Regel über Tischtennis-Beläge
Regel 1:
Tischtennis Beläge sind nur eine Komponente vom Material.
Regel 2:
Vorhand und Rückhand müssen nicht die gleichen Beläge sein.
Was für erfahrene Tischtennisspieler selbstverständlich ist kann für Außenstehende erstmal merkwürdig klingen. Wieso sollte ich jetzt auf einmal 2 verschiedene Beläge auf meinem Holz haben? Das kann unterschiedliche Gründe haben. Zum Beispiel ist es oftmals so, dass die Rückhand schwächer ist als die Vorhand. Oder die Vorhand schwächer ist als die Rückhand. Dann macht es Sinn auf der schwächeren Seite einen langsameren und kontrollierten Tischtennis Belag zu spielen als auf der stärken Seite.
Die stärkere Seite wird dann in der Regel dafür genutzt um die Punkte zu machen. Die schwächere Seite um den Ball im Spiel zu halten. Das ist nun ein wenig übertrieben, denn natürlich können auch mit der schwächeren Seite Punkte erzielt werden, jedoch kann so besser verstanden werden wieso nicht beide Beläge gleich sein müssen. Bei der Unterscheidung kann entweder eine komplett andere Marke gewählt werden oder auch ein Tischtennis Belag von der gleichen Marke, aber ein anderes Produkt.
Zudem ist es auch nicht selten, dass auf der einen Seite vom Schläger ein klassischer Belag mit Noppen innen und auf der anderen Seite ein Belag mit Noppen außen, also mit kurzen, halblangen oder langen Noppen, gespielt wird. Auch eine Kombination von klassischen Belägen und Antitop Belägen gibt es im Tischtennis. Die Mehrheit der Spieler haben jedoch einen ähnlichen Tischtennis Belag auf der Vorhand und Rückhand. Das einzige was sich dabei dann häufig unterscheidet ist die Schwammdicke.
Regel 3:
Die Tischtennis Beläge sind häufig zu schnell.
Ein Ball wird wie Ma Long gespielt und der nächste Ball wie ein Anfänger. Diese Situation kann Tag für Tag in den Tischtennis Hallen in Deutschland beobachtet werden. Vielen Tischtennisspielern fällt es sehr schwer sich einzugestehen, dass für ihr Spielniveau ein langsamerer Belagwohl doch sinnvoller ist.
Wenn der bisherige Artikel aufmerksam gelesen wurde, dann ist sicherlich hängengeblieben, dass der Tischtennis Belag von Timo Boll, Ma Long oder weiteren Ausnahmespielern in der Regel nicht der richtige Belag für Hobby oder Amateurspieler ist.
Tischtennis Profis trainieren in der Regel 2x intensiv am Tag. Bei Hobby oder Amateurspielern sieht das ganz anders aus. Ob es dann dennoch so sinnvoll ist mit dem gleichen Material zu spielen wie die besten Spieler der Welt ist fraglich. Es klingt zwar cool, wenn der gleiche Belag wie von Fan Zhendong, Ding Ning, Simon Gauzy oder Truls Moregardh auf dem Schläger klebt doch besonders zielführend ist das nicht.
Der Ball kann nicht kontrolliert werden? Dann sollte ein langsamerer Tischtennis Belag gewählt werden. Es wird aktuell noch intensiv an der richtigen Schlagtechnik gearbeitet? Dann sollte ein langsamerer Tischtennis Belag gewählt werden. Es wird nicht mehr als einmal in der Woche systematisch trainiert? Dann sollte ein langsamerer Tischtennis Belaggewählt werden.
Anstatt also immer das schnellste Material zu spielen empfiehlt das Tischtennis Wiki den Tischtennisspielern zuerst einen größeren Fokus auf die Technikausführung zu legen.
Regel 4:
Tischtennis Beläge können gewechselt werden.
Häufig werden die Tischtennis Beläge von den Spielern im Laufe der Zeit gewechselt. Vor allem für junge Spieler mit einer starken Entwicklung im Tischtennis kann ein Wechsel der Beläge ca. alle 2 Jahre getätigt werden. Dies ist vor allem sinnvoll, wenn zu Beginn langsamere und dünnere Beläge für die Technikverbesserung gewählt wurden.
Wie wir bereits bei Regel Nummer 2 besprochen haben muss der Vorhand Belag nicht der gleiche Belag wie auf der Rückhand Seite sein. Genauso müssen nicht beide Tischtennis Beläge gleichzeitig gewechselt werden. Sollte ein Spieler zum Beispiel feststellen, dass der Rückhand Belag doch nicht mehr der richtige ist kann auch nur dieser Belag gewählt werden.
Regel 5:
Training ist wichtiger als das Tischtennis Material
Allgemein kann gesagt werden, dass sich noch immer zu wenige Tischtennisspieler mit dem Thema Tischtennis Training nach System beschäftigen.
Doch um mit dem perfekten Material erfolgreich Tischtennis spielen zu können ist das Training nicht weniger wichtig. Die besten Spieler der Welt gewinnen auch mit einem Tischtennisschläger aus dem Supermarkt gegen 99% der Tischtennisspieler. Gute Spieler gewinnen mit einem Smartphone (richtig gelesen) gegen unerfahrene Spieler mit einem richtigen Tischtennisschläger. Dies liegt daran, dass Tischtennisspieler mit einem gewissen Niveau ganz genau wissen was sie machen müssen, damit der Ball in eine bestimmte Richtung fliegt. Aus diesem Grund ist es auch möglich mit einem Smartphone „erfolgreich“ Tischtennis zu spielen.
Anstatt also Monat für Monat nach dem perfekten Tischtennis Belag zu suchen würde es vielen ambitionierten Athleten nicht schaden mehr Zeit mit dem richtigen Tischtennis Training zu verbringen.
Hier haben wir 2 Anlaufstellen für dich, wenn es um systematisches Tischtennis Training geht:
Neben dem klassischen Tischtennis Training sollte sich jeder Tischtennisspieler einmal mit dem Thema Mental-Training beschäftigt haben, da das Match oftmals im Kopf entschieden wird. Dafür gibt es ein Online-Training für Tischtennisspieler.
Als Nächstes schauen wir uns die Noppen Beläge genauer an.
Noppen Beläge im Tischtennis
In der Regel wird dabei von kurzen oder langen Noppen geredet. Halblange Noppen werden an dieser Stelle nicht berücksichtigt, da sie selten ein Gesprächsthema sind.
- Kurzen Noppen haben eine Noppenlänge kleiner als ca. 0,9 mm.
- Halblange Noppen haben eine Noppenlänge von ca. 0,9 mm bis 1,3 mm.
- Langen Noppen haben eine Noppenlänge von ca. 1,3 mm bis ca. 1,8 mm.
Kurze Noppen
Kurze Noppen werden aus festem, hartem Kautschuk Material hergestellt und auch hier wird als Schwammunterlage wieder ein fester Schwamm verwendet. Zudem ist die Trägerschicht unter den Noppen relativ dick ausgelegt.Kurze Noppen sind weniger griffig als Noppen-innen-Beläge, da sie auf ihrer Oberfläche viele Zwischenräume (zwischen den Noppen) haben. Somit haben mit kurzen Noppen gespielte Bälle, besonders bei Schlagtechniken mit Überschnitt, eine flachere Flugbahn.
Auf Grund der speziellen Zusammensetzung bei Tischtennis Belägen mit kurzen Noppen wird deutlich weniger bzw. kaum Spin erzeugt. Zwar können kurze Noppen weniger Spin erzeugen, jedoch sind sie gleichzeitig auch weniger empfindlich wenn der Gegenspieler, zum Beispiel mit einem Vorhand Topspin, Spin erzeugt. Die Bälle verändern also nicht ganz so stark die Flugkurve beim Zurückspielen als es mit klassischen Belägen der Fall sein kann. Außerdem ist die Kontaktzeit (Treffpunkt Ball mit dem Belag/Tischtennisschläger) deutlich verkürzt.
Dies kann eine mangelnde bzw. nie richtig erlernte Technik sein. Oft zu sehen sind deshalb kurze Noppen auf der Rückhand Seite des Schlägers. Doch auch ein fehlendes Spielverständnis oder Schwächen beim Block führt einige Spieler zu kurzen Noppen.
Seit der Einführung vom Plastikball haben Materialspieler, zu denen auch Spieler mit kurzen Noppen gehören, häufig Probleme ihr Spiel wie in der Vergangenheit auszuleben. Vereinzelt hat dies sogar dazu geführt, dass Spieler, die seit Jahrzehnten aktiv sind, mit dem Tischtennis aufgehört haben.
Doch nicht nur Schwachstellen können mit kurzen Noppen kompensiert werden. Einige Spieler haben sich bereits eine bestimmte Schlagtechnik mit klassischen Belägen angeeignet, mit der sie jedoch nicht so erfolgreich spielen wie es mit kurzen Noppen der Fall sein könnte.
Bei Trainingscamps, den High Performance Tischtennis Lehrgängen hatten wir daher schon öfters die Situation, dass wir Spielern empfohlen haben auf kurze Noppen umzustellen. Nach ein paar Wochen Training mit kurzen Noppen ist die TTR-Kurve von diesen Spielern teilweise 100 oder 200 Punkte nach oben gegangen. Natürlich kommt dies immer auf den Spieltyp an und es kann nicht pauschal gesagt werden, dass für jeden Spieler, der zum Beispiel eine Schwäche auf der Rückhand hat, kurze Noppen geeignet sind.
Nur weil eine Schwäche vorhanden ist sollte jedoch nicht gleich auf Noppen gewechselt werden. Ganz egal ob bei einem Wechsel auf kurze oder lange Noppen ist es sinnvoll zuerst eine gewisse Grundtechnik aufzubauen. Dazu dann im nächsten Teilbereich „Lange Noppen“ mehr.
Kurze Noppen werden in der Regel nur auf der einen Seite vom Schläger gespielt, jedoch gibt es auch Tischtennisspieler die auf beiden Seiten Noppen spielen. So zum Beispiel die ehemalige Bundesligaspielerin Yvonne Kaiser. Mit gefährlichen Schüssen und einem guten Platzierungsspiel hat sie mehrere Jahre erfolgreich in der höchsten deutschen Spielklasse gespielt und ihren Spielstil im Laufe der Zeit perfektioniert. Yvonne Kaiser ist zudem eine regelmäßige Trainingspartnerin von mir selbst, obwohl ich in einem Wettkampf wahrscheinlich nie gegen beidseitige Noppen spielen werde. Wieso ist es für Tischtennisspieler dennoch sinnvoll mit unterschiedlichen Spielern bzw. Spielerinnen zu trainieren?
Umso besser bestimmte Flugkurven, Spinwechsel und Spielstile von einem Tischtennisspieler antizipiert und verstanden werden können desto erfolgreicher kann ein Spieler auch werden.
Einige Spieler, vor allem Athleten mit Noppen oder Antitop, behaupten sogar das man nur richtig verstehen kann wie die Schnittveränderung bei Antitop oder Noppen entsteht, wenn diese Tischtennis Beläge selbst über einen längeren Zeitraum gespielt werden. Wenn ein Spieler sich also im Tischtennis verbessern möchte kann es sinnvoll sein mit verschiedenen Spielstilen zu trainieren. Dazu gehören auch Spieler die kurze Noppen als Tischtennis Belag auf ihrem Tischtennisschläger haben.Eine neue Variante mit den kurzen Noppen erfolgreich zu spielen, zumindest auf Weltklasse Niveau, hat der schwedische Tischtennisspieler Mattias Falck gezeigt.
Die Schüsse sind deshalb so speziell, weil kaum Drall aber viel Tempo erzeugt wird. Dadurch wird es selbst für die besten Spieler der Welt schwierig den Ball in einer guten Qualität auf den Tisch zurück zu spielen.
Mattias Falck vertraut bei seinem Material auf die Marke Yasaka.
Bei den Damen sieht das anders aus. Dort gibt es mehrere Spielerinnen, wie zum Beispiel die japanische Ausnahmespielerin Mima Ito, die auch regelmäßig gegen die besten Chinesen gewinnt.
Match von Mima Ito vs. Dina Ning (Viertelfinale China Open 2019):
Lange Noppen
Eine ungewöhnliche Flugbahn, Schnittumkehr und ein verstärktes Rotationstempo sind nur ein paar Eigenschaften, die die langen Noppen aufweisen.
Die langen Noppen arbeiten, genauso wie die kurzen Noppen, mit dem Schnitt und Tempo vom Gegner. Bei langen Noppen wird dies jedoch noch relevanter, da hier weniger Druck selbst erzeugt werden kann. Der Spin, der jedoch vom Gegenspieler erzeugt wurde, kann mit langen Noppen deutlich verstärkt werden.
Wird also auf die langen Noppen mit wenig Spin gespielt kommt auch relativ wenig Spin zurück. Wird mit viel Spin auf die langen Noppen gespielt kommt auch mindestens gleich viel, in der Regel sogar mehr, Spin zurück.
Wenn ein Tischtennisspieler mit langen Noppen den Ball schlägt bleibt die Rotationsrichtung normalerweise erhalten, jedoch wird beim Balltreffpunkt immer (egal ob mit Noppen oder ohne=) die Flugkurve verändert, was zu einer Umkehr der Rotation führt. Wird ein Schupf (Unterschnitt Ball) auf einen Schupf gespielt entsteht also nicht Unterschnitt, sondern Überschnitt/Oberschnitt.
Bei einem Block mit langen Noppen auf einen Rückhand/Vorhand Topspin Ball entsteht Unterschnitt anstatt Überschnitt/Oberschnitt. Der Gegenspieler muss also immer mitdenken und seine eigenen Gewohnheiten vergessen, denn nur so kann der Ball richtig retourniert werden.Lange Noppen werden in der Regel von Abwehrspielern gespielt. Wenn du dir gar nichts unter dem Begriff Abwehrspieler vorstellen kannst, dann schaue dir gerne zuerst dieses Video vom südkoreanischen Abwehrspieler Joo See Hyuk an:
Je nach Spielniveau haben Abwehrspieler einen unterschiedlichen Spielstil. Abwehrspieler bzw. Spieler mit langen Noppen und einem geringeren Spielniveau setzen diesen Tischtennis Belag vor allem wegen dem hohen Störeffekt ein. Das Ziel dabei ist also nicht unbedingt selbst den Punkt zu machen, sondern mehr oder weniger darauf zu hoffen, dass der Gegner den Schnitt nicht lesen bzw. Identifizieren kann und so einen Fehler macht.
Wenn das Niveau dann höher wird können die Spieler besser mit den langen Noppen als Tischtennis Belagumgehen. Dann werden die langen Noppen nicht mehr nur als Störeffekt verwendet, sondern es werden gezielt Wechsel bei der Platzierung, Geschwindigkeit oder im Schnitt eingebaut, um zum Punktgewinn zu kommen. Auch der Wechsel von defensiven zu offensiven Schlägen ist, wie der Spitzenspieler Joo See Hyuk zeigt, möglich. Dennoch ist auch hier zu erwähnen, dass offensive Spieler mit einem höheren Niveau gegen Spieler mit langen Noppen in der Regel weniger Probleme haben, da sie verstehen wie sich der Schnitt verändert.
Viele Spitzenspieler mit langen Noppen bringen also nicht nur viel Schnitt in die Bälle, sondern können auch selbst gut Angriff spielen. Im eigenen Tischtennis Training spielen diese Spieler in der Regel nicht nur Übungen um ihr Abwehrspiel zu verbessern, sondern auch offensive Übungen. Diese Übungen sind oftmals sehr Vorhand orientiert, da mit der Rückhand normalerweise immer abgewehrt wird und nur der Vorhand Ball als Topspin Ball gespielt wird. Bei der Rückhand wird dann schon eher auf einen Pressschlag in Form von einem Rückhand Konter, zurückgegriffen.
Antitop
Ein Antitop Belag ist eigentlich der Tischtennis Belag, der im Tischtennis am Einfachsten auszurechnen ist. Der Antitop ist nämlich der Tischtennis Belag, der die glatteste Oberfläche von allen Tischtennis Belägen hat. Dieser Tischtennis Belag ist so glatt, dass selbst keine Rotation erzeugt werden kann, sondern nur mit der Rotation vom Gegner gearbeitet wird. Zwar verändert sich die Rotation auch bei Noppen Belägen, jedoch ist das bei Antitop deutlich extremer. Topspin Bälle oder andere Schnitt Variationen bewusst einzusetzen ist für Antitop Spieler also nicht möglich.
Die Punkte können also über Platzierung und Tempo bzw. Geschwindigkeitswechsel erzielt werden. Besonders beliebt sind zudem langsame und kurze Bälle, weite Winkel sowie Angriffsbälle mit zentralem Treffpunkt ohne Rotation.Wird also zum Beispiel ein Topspin Ball gespielt, also einen Ball, der sich mit Vorwärtsrotation auf den Gegner zubewegt, wird beim Block des Gegners mit einem Anti nur die Bewegungsrichtung verändert – Drehachse und Rotation bleiben erhalten.
Der zurückkommende Ball kommt also nicht als klassischer Block zurück, sondern als Unterschnitt Ball.
Gespielte Rotation | ankommende Rotation |
Überschnitt | Unterschnitt |
Unterschnitt | Überschnitt |
Seite-links | Seite-rechts |
Seite-rechts | Seite-Links |
Doch gerade im Amateurbereich können sehr viele Spieler nicht erfolgreich gegen Antitop Spieler spielen. Woran liegt das?
Einigen Tischtennisspielern ist schlichtweg nicht bekannt wie sich die Rotation verändert. Wenn diese Situation gegeben ist, dann wird es sehr schwer das Match erfolgreich zu gestalten.
Doch selbst wenn sich der Spieler damit auskennt heißt es nicht automatisch, dass das Match gewonnen ist. Zum einen muss das Wissen auch erstmal effektiv umgesetzt werden. Dafür muss die Information schnell genug im Kopf ankommen, die richtige Schlagtechnik angewendet werden, die richtige Platzierung gewählt werden und viele weitere Faktoren. Zudem kann der Gegenspieler mit einem Antitop Belag mit der anderen Seite, in der Regel ein klassischer Belag, auch selbst offensive Bälle spielen. Tischtennis ist eine sehr komplexe Sportart und das Thema Antitop macht diesen Sport nicht weniger komplex.
Wie bei Punkt 3 bereits besprochen wurde werden Tischtennis Beläge auch immer wieder illegal behandelt. Dies ist auch der Fall bei Antitop Belägen. Dabei wird versucht den Tischtennis Belag noch glatter zu machen als er sowieso schon ist. Dadurch wird es für den Gegner noch unangenehmer. Die besten Tischtennisspieler haben mit Tischtennis Belägen, auf denen Antitop (bzw. die speziellen Namen für Antitop Beläge wie „Transformer, oder „Super-Stop“) steht, normalerweise keine Probleme.
Verbotene Tischtennis Beläge
Die unterschiedlichen Marken im Tischtennis
Das sind die relevantesten Tischtennis Marken, wenn es um Beläge geht:
- Butterfly
- Tibhar
- Donic
- Andro
- Joola
- Xiom
- Gewo
- Stiga
- Juic
- Nittaku
- TSP
- Yasaka
- Victas
- Sauer & Tröger
- Dr. Neubauer
- DHS
- Friendship
Butterfly ist in Sachen Qualität sehr gut unterwegs, weshalb auch die große Mehrheit der besten Tischtennisspieler der Welt mit Butterfly Belägen spielen.
Ob das unbedingt für alle Amateure auch die besten Beläge sind ist fraglich. Oftmals kann das Niveau leichter über investiertes Geld in einen Coach als mit hochpreisigeren Tischtennis Belägen erzielt werden. Wenn es um die Qualität der Tischtennis Beläge geht sind vor allem die großen Marken wie Tibhar, Donic, Andro, Joola und Stiga sehr stark aufgestellt. Erwähnen müssen wir an dieser Stelle, dass die Tischtennis Beläge von den unterschiedlichen Marken oftmals aus der gleichen Produktion stammen. Zudem gibt es Marken, wie Dr. Neubauer, die sich vermehrt auf Störbeläge konzentrieren.
Die Produktion der Tischtennis Beläge
Belagpflege und Belagreinigung im Tischtennis
Folgendes kann gemacht werden, um einen Tischtennis Belag richtig zu pflegen:
- Eine Hülle oder Schlägerbox für den Tischtennisschläger verwenden (Das sollte immer gemacht werden!)
- Tischtennis Belag reinigen (mit einem speziellen Reinigungsmittel oder lauwarmes Wasser mit einem milden Allzweckreiniger)
So oft werden Tischtennis Beläge gewechselt:
- Tischtennisspieler, die in den untersten Ligen spielen, wechseln ihre Beläge oftmals nur 1x im Jahr
- Spieler, die ca. 2x die Woche trainieren wechseln ihre Beläge in der Regel 1x pro Halbserie – das ist dann 2x pro Jahr.
- Ambitionierte Athleten, die 3-5x die Woche trainieren wechseln ihre Beläge ca. alle 3 Monate. (4x pro Jahr)
- Profisportler, die eventuell sogar einen Sponsoringvertrag haben, wechseln ihre Beläge teilweise wöchentlich.
Ein weiteres Video zu diesem Thema ist hier zu sehen:
Profi Tischtennis Beläge
Viele Tischtennisspieler wissen nicht, dass die Beläge, die „normale“ Spieler im Tischtennis Shop kaufen, nicht von den Profispielern gespielt werden. Dabei kann es verschiedene Unterschiede geben, die jedoch nach Außen nicht kommuniziert werden.
Folgende Behauptungen sind in der Tischtennis Szene unterwegs:
- Die Beläge von Tischtennis Profis werden von den Spielern getunt
- Die Profis erhalten bestimmte Stücke aus der Produktion – die „Randstücke“ landen beim Endverbraucher
- Gesponserte Spieler bekommen ihre Beläge bereits behandelt
Unabhängig davon ob diese Behauptungen wahr sind oder nicht ist es so, dass im Profisport Feinheiten über Sieg und Niederlage entscheiden. Im Amateursport kann mit ein wenig mehr Aufwand beim eigenen Training die Leistung deutlich gesteigert und mehr Siege erzielt werden.
Im Leistungssport bzw. Profisport ist dies nicht mehr so leicht möglich, da dort so gut wie jeder Athlet intensiv und professionell trainiert. Im Tischtennis können daher Belöge, die mehr Spin und Geschwindigkeit erzeugen, am Ende vom Match den Unterschied machen.
Amateur Tischtennis Beläge
Eine richtige Unterscheidung zwischen Profi- und Amateure-Belägen kann dennoch nicht getroffen werden. Jedoch ist zu erkennen, dass in der Weltspitze keine Spieler mit Antitop Belägen aktiv sind. Im Amateursport sieht das anders aus.
Hobby Tischtennis Beläge
Die Unterscheidung zu den Hobby Belägen ist deutlich größer. Oftmals werden für das Tischtennisspiel im Freibad, auf dem Pausenhof oder für Zuhause einfache Fertigschläger in Supermärkten gekauft. Ab und zu werden „bessere“ Fertigschläger bei den großen Tischtennis Marken selbst bzw. in Tischtennis Shops gekauft.
Hobbysportlern geht es dabei jedoch nicht darum ob das Tischtennis Holz nun Zhang Jike ALC heißt oder namenlos ist. Genauso wenig relevant ist die Schwammdicke oder der Härtegrad vom Belag. Viel mehr geht es darum, dass sie günstig sind und gut aussehen. Für den lustigen Zeitvertreib im Freibad auf der Steinplatte reichen diese Tischtennisschläger auch vollkommen aus.
Unterschiedliche Farben der Beläge
Wie bereits zu Beginn des Textes erwähnt sind Tischtennis Beläge ab Sommer 2020 nicht mehr nur rot und schwarz, sondern können weitere Kombinationen haben.
Da der schwarze Belag bestehen bleiben wird verändert sich in Zukunft lediglich eine Seite vom Tischtennisschläger. Welche Kombinationen erlaubt sein werden ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt. Sicher ist nur, dass es die Kombinationen pink-schwarz und grün-schwarz geben wird.
Ein Wechsel vom roten Belag zu einer anderen Farbe ist nicht verpflichtet. Tischtennisspieler, die seit Jahrzehnten mit einem roten Belag spielen, und vielleicht sogar noch viele davon zuhause liegen haben, können also weiterhin damit spielen.
Als diese Veränderung von der ITTF am Rande der Tischtennis Weltmeisterschaft 2019 bekanntgegeben wurde gab es viele kritische Stimmen. Ob diese mögliche Veränderung wirklich von den Spielern angenommen wird bleibt daher zu abzuwarten.
Kosten von Tischtennis Belägen
Der aktuell (Stand 10/2019) höchste Preis für einen Tischtennis Belag stammt von der Marke Butterfly. Der offizielle Ladenpreis liegt bei 79,90€ pro Belag. Falls beide Seiten gleichzeitig gewechselt werden sind das knapp 160€, die dafür ausgegeben werden müssen.
Butterfly setzte schon in der Vergangenheit mit den Tenergy Belägen den höchsten Preis an und suggerierte damit automatisch, dass gute Qualität auch seinen Preis hat. Vor 10-15 Jahren war es für viele Spieler, vor allem von der älteren Generation, noch unvorstellbar solche Preise für einen Belag zu bezahlen.
Jedoch kann nicht gesagt werden, dass Tischtennis Beläge von anderen Marken wirklich eine schlechtere Qualität aufweisen. Ein Belag sollte immer individuell zu jedem Spielertyp und auch Holz passen. Für viele Spieler sind deshalb nicht nur Beläge von anderen Marken die bessere Variante, sondern auch angenehmer für das Portemonnaie.
Welche Beläge das beste Preis/Leistung Verhältnis aufweisen kann an dieser Stelle nicht neutral beurteilt werden.
Für die große Mehrheit hat sich jedoch ein Stückpreis von ca. 35€ als einen akzeptablen Preis für einen guten Belag festgesetzt.
Viele Tischtennis Shops werben zudem mit Rabatten. Sonderangebote, Vereinsrabatte und Freundschaftspreise sind üblich. Welcher Preis für die Beläge also wirklich gezahlt werden lässt sich schwer sagen.
Trend beim Kauf von Tischtennis Belägen
Obwohl das E-Commerce Geschäft weltweit wächst setzen die großen Marken bisher weiterhin auf veraltete Vertriebsprozesse. Anstatt die eigene Webseite schneller und übersichtlicher zu machen werden Tischtennis Shops vor Ort gefördert. Statt Content Marketing und Facebook + Google Werbeanzeigen werden Kataloge gedruckt.
Das Geschäft vor Ort ist also noch immer im Tischtennis eine wichtige Komponente. Viele Spieler kaufen ihre Beläge im Tischtennis Shop ihres Vertrauens und lassen sich dort beraten und oftmals auch gleich die Beläge auf das Holz kleben. Da viele Spieler nicht selbst ihre Beläge kleben können ist das sicherlich ein verkaufsförderndes Angebot. Zwar wird beim Kleben der Beläge nicht mehr Geld verdient und sogar gleichzeitig Zeit investiert vom Personal der Tischtennis Shops, jedoch sorgt dies dafür das die Beläge nicht im Internet bestellt werden.
Es ist dennoch nur eine Frage der Zeit bis das Offline-Geschäft im Tischtennis auch im online Handel so richtig ankommt. Immer mehr Spieler lesen die Testberichte auf der Plattform Tischtennis Wiki oder schauen sich Reviews zu Belägen auf YouTube an. Es ist also ein Trend zu erkennen, dass sich ambitionierte Tischtennisspieler mehr über das Internet in Form von persönlichen Erfahrungen informieren als nur dem Tischtennis Shop Besitzer zu vertrauen, der mehr Umsatz machen will.
Verschiedene Spielstile
Im Laufe des Beitrags wurde bereits beschrieben welches Material auf das Holz geklebt werden kann und welche Variationsmöglichkeiten es dabei gibt. Nicht nur das Spielniveau ist demnach entscheidend bei der Belagauswahl, sondern auch wie die Punkte im Tischtennis gemacht werden.
- Wird offensiv und schnell nah am Tisch gespielt?
- Werden oft Topspins mit viel Rotation eingesetzt?
- Ist der Spieler sehr gut im Blockspiel?
- Hat der Spieler Probleme feste Bälle zu spielen?
- Fehlt es an Sicherheit auf der Rückhand?
Diese Fragen und noch viele mehr können sich Tischtennisspieler stellen, wenn es darum geht den richtigen Belag zu finden.
Tipps zur Belagwahl
- Für Anfänger ist es wichtig, dass keine zu schnellen Beläge zu Beginn gespielt werden.
- Auf neue Beläge sollte nicht während der Saison gewechselt werden.(Winterpause ist eine Option)
- Die Beläge sollten getestet werden bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird.
- Die Beläge sind nach einer gewissen Zeit abgespiegelt und sollten gewechselt werden.
- Tischtennis Beläge müssen immer zum Holz und Spielniveau passen.
Quellen:
Tischtennis-Schläger / Wikipedia
TT-Spin: Bedeutung klassischer Tischtennis-Beläge
Lange Noppen: Tischtennis-Tipps.de
ESN
Frischkleben / Wikipedia
myTischtennis.de: Bunter Belag
TT-Spin: Schlägerdoping
Andro: Materialauswahl
Butterfly: Schwammstärke
myTischtennis: Spiel gegen Anti
TT-Spin: Schwammstärke
Noppengummi / Wikipedia
myTischtennis.de: Schläger der EM Stars
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