Eine Firma, zwei Marken: Victas und TSP. Während Victas auf Innovation setzt und damit auf den professionellen Markt zielt, wo es ein ständiges Ringen um das leistungsfähigste Material gibt, ist TSP eher mit Beständigkeit assoziiert und im Leistungs- und Breitensport beliebt. Es verwundert daher nicht, dass die alteingesessen Marke TSP bei ihren Produktreihen gern mal auf lateinische Bezeichnungen wie Ventus (lat. ventus = Wind) setzt. Heute greifen wir das selbsternannte Flaggschiff dieser Reihe heraus, den Super Ventus.
Allgemeine Infos:
Name: Super Ventus
Marke: TSP
Schwammstärken: 1,8 / 2,0 / max
Härtegrad: Medium-Hart
Noppen: Innen
Testergebnisse
Angaben laut Hersteller TSP
Über die Ventus-Serie von TSP
Testbericht & Erfahrungen der Redaktion
Velox alpha Carbon von der Marke Gewo
Bewertungsschema:
Auf einer Skala von 1-100 werden die Kriterien Spin, Geschwindigkeit, Halbdistanz, Gegentopspin, Aufschlag/Rückschlag, Kontrolle, Blockverhalten, Flugkurve flach über dem Netz, Schuss und (in diesem Fall) Ballonabwehr zusammengefasst.
Detailauswertung
Aufschlag/ Rückschlag
Der Super Ventus macht Freude im Aufschlag, weil er nicht nur eine gehörige Portion Rotation in den Ball zu bringen vermag, sondern auch eine zuverlässige taktile wie akustische Rückmeldung gibt. Im Rückschlag ist der Eindruck etwas zwiegespaltener. Techniken aus dem offensiven Register wie Flip und Topspin sind mit hoher Qualität spielbar, bei passiven Schlägen ist jedoch Fingerspitzengefühl gefragt, weil der Belag alles andere als schnittunempfindlich ist.
Ballonabwehr
Unerwarteterweise schlägt sich der offensive Super Ventus in der Ballonabwehr gar nicht mal schlecht. Durch die hohe Griffigkeit bekommt man auch hier viel Rotation in den Ball, der dann im hohen Bogen von der Platte abspringt und deshalb unangenehm zu retournieren sein kann.
Geschwindigkeit
Bereits das Grundtempo ist im obersten Bereich einzuordnen, wozu sich je nach Schlag obendrein ein merklicher Katapult-Effekt gesellt, der das Spiel noch dynamischer, aber auch anspruchsvoller werden lässt, denn die Geschwindigkeit steigert sich dadurch exponentiell.
Schuss
Hier kommt der Katapult voll zum Tragen. Schüsse und aktive Konter gehören zu den Paradedisziplinen des Super Ventus. Das direkte Gefühl beim Schlagen, verhilft gerade beim Schuss zu einer hohen Platzierungs-Zuverlässigkeit.
Gegentopspin
Auch in diesem Bereich kann man sich bei der Geschwindigkeit und Rotation nicht beklagen, es zeigt sich aber auch, dass der Super Ventus ein hochklassiger Belag ist, der erst einmal gebändigt werden will. Um den Gegentopspin zuverlässig und gefährlich zu spielen, gehört schon eine gute Portion Können und technisches Verständnis dazu.
Kontrolle
Auch hier muss man gestehen, dass der Ventus nicht für Anfänger geeignet ist. Man kann zwar viel aus dem Belag herausholen, einfach hinhalten kann man aber sicher nicht. Dafür ist der Belag zu spinanfällig und für ein klassisch passives Spiel auch viel zu schnell.
Blockverhalten
Auch hier ist nichts mit hinhalten, der Ball will schon in die richtige Richtung manövriert werden. Mit aktiven Blockbällen kann man seinen Gegner aber sehr gut in Bedrängnis bringen, da das hohe Tempo die Reaktionszeit merklich kurz ausfallen lässt.
Flugkurve
Die Flugkurve liegt in jeder Hinsicht im mittleren Bereich. Sowohl die Höhe der Flugbahn als auch deren Krümmung – und damit auch die Länge der Bälle – ist vergleichsweise durchschnittlich.
Spin
Der Belag ist äußerst griffig und erzeugt ein entsprechend hohes Spinniveau, was sich im Aufschlagspiel und beim Topspin besonders bemerkbar macht. Auch das Ziehen auf Unterschnitt geht deshalb, trotz der sonst sehr anspruchsvollen Eigenschaften, erstaunlich gut.
Halbdistanz
Das offensive Agieren aus der Halbdistanz ist ein weiteres Steckenpferd des Super Ventus. Dank hoher Rotations- und Tempowerte kann man das Gegenüber gut unter Druck setzen und wird nicht zu weit von der Platte weggetrieben. Der Belag zeigt auch hier seine Dynamik und Spielfreude – immer vorausgesetzt man hat einen guten Armzug sowie eine flüssige Körperdrehung und Gewichtsverlagerung.