Jeder kennt es und jeder hat es auch schon einmal gespielt: Tischtennis. Denn Tischtennis ist eine Sportart, die schnell und an vielen Orten gespielt werden kann. Sei es auf dem Schulhof, auf dem auch heutzutage noch fast überall eine Tischtennisplatte zu finden ist, im Verein oder auch zu Hause, indem der heimische Küchentisch schnell umgebaut wird. Doch woher stammt dieser Sport eigentlich? Wie nahm die Tischtennis Geschichte ihren Lauf?
So genau kann diese Frage wohl niemand so recht beantworten, denn es ranken sich diverse Mythen um die Tischtennis Geschichte. Die einen behaupten, dass die schnelle Ballsportart in Indien ihren Ursprung hatte, andere verharren auf England als Ausgangspunkt. Fest steht wohl nur, dass die Rückschlagsportart Ende des 19. Jahrhunderts erstmal schriftliche Erwähnung fand – und das in England.
Vom „Raum-Tennis“ zum Tischtennis
Wie der Name bereits vermuten lässt, stammt die Sportart dem Grunde nach vom Tennis ab und war anfangs nur bei den besser gestellten Schichten verbreitet. Da man eine Möglichkeit suchte, wie man Tennis auch im Winter spielen konnte, wurde dieser Sport kurzerhand nach drinnen verlegt und so entstand zunächst das „Raum-Tennis“. Da dies aber einen entsprechend großen Raum voraussetzte, suchte man nach Möglichkeiten eine entsprechende Miniaturform dieses Sports zu entwickeln. So wurde einfach der Küchen- oder Wohnzimmertisch leer geräumt, ein Seil darüber gespannt und der damals noch verwendete, rund geschnitzte Korken mittels einem, dem heutigen Federballschläger ähnelnden, Schläger gespielt. Man munkelt auch, dass, sofern keine entsprechenden Schläger vorhanden waren, die heimische Bratpfanne zum Einsatz kam. Tischtennis oder Ping Pong wie es anfangs hieß, wurde geboren.
Verbesserungen folgten schnell
In den nachfolgenden Jahren folgten diverse Verbesserungen. Angefangen vom Material der Bälle über die Art und Form der Schläger bis zur Tischtennisplatte wurde der Sport immer weiter angepasst und perfektioniert. Die ersten Tischtennisbälle bestanden aus rund geschnitzten Korken, wurden jedoch bald durch Gummibälle ersetzt. Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Bälle dahingehend verbessert, dass das verwendete Material nun aus Zelluloid bestand – allerdings wurden die zwei Ballhälften anfangs noch zusammengesetzt, was zur Folge hatte, dass der Ball beim Auftreffen auf die Nahtstelle unkontrollierbar versprang. Schnell merkte man, dass die Form der Schläger für das schnelle Spiel nicht geeignet war und so kürzte man diesen auf die heute bekannte Länge und bespannte oder beklebte diese mit verschiedenen Belägen. Diese reichten von Fell über Leder bis hin zu Noppenbelägen, die eine höhere Sprungkraft des Balles hervorbrachten.
Nachdem im Jahre 1875 die ersten Spielregeln durch den Ingenieur James Gibbs veröffentlicht wurden, erlangte der Sport immer weiter wachsende Bekanntheit und konnte somit auch spätestens mit der Gründung der International Table Tennis Federation (ITTF) im Jahr 1926 als offizielle Sportart angesehen werden.
Da sich Tischtennis zunächst überwiegend im europäischen Raum verbreitet hat, waren auch die dort angesiedelten Nationen, wie Rumänien, Ungarn oder die damalige Tschechoslowakei zunächst die führenden Länder, insbesondere bis zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Durch Weiterentwicklung der Schlägerbeläge in Japan, mit denen teils unvorstellbare Geschwindigkeiten und Techniken erreicht wurden, führte anschließend jedoch lange Zeit kein Weg an den asiatischen Staaten als Tischtennisnation vorbei. Damit Tischtennis sogar bei den Olympischen Spielen aufgenommen wurde, mussten einige Regeln noch angepasst werden.
In Deutschland haben mittlerweile jedoch andere Sportarten dem Tischtennis den Rang abgelaufen. Die Mitgliederzahlen im Deutschen Tischtennisbund (DTB) fallen seit langer Zeit stark ab. Im Jahr 2016 zählte dieser noch an die 560.000 Mitglieder und damit gut 100.000 Mitglieder weniger als zehn Jahre zuvor. Auch die Tendenz zeigt eher ins Negative, insbesondere im Nachwuchs- und Mädchenbereich. Die Bekanntheit des Sports an sich ist weiterhin in einem konstant guten Bereich. Einer Statistik aus den Jahren 2013 bis 2017 zufolge kennen weit über 50 Millionen Deutsche die Sportart Tischtennis, interessieren sich jedoch nicht dafür. Lediglich je 2 – 3 Millionen verfolgen die schnellste Ballsportart der Welt in Teilen oder sind stark interessiert. Die Ausübung der Sportart Tischtennis, vor allem vereinsmäßig, erscheint allerdings eher als Auslaufmodell.
Wenn du jedoch Tischtennisspieler im Verein bist und besser werden möchtest, dann empfehlen wir dir diesen Tischtennis Kanal auf YouTube.