Die Tischtennisweltmeisterschaften im Einzel findet ab 1957 alle zwei Jahre statt. Davor fand Sie unregelmäßig statt. Meist im 1-Jahres Rhythmus oder 2-Jahres Rhythmus. Von 1940-1946 fanden keine Weltmeisterschaften wegen des zweiten Weltkrieges statt. Veranstalter ist der Weltverband ITTF.
Bei jeder TT-WM trägt der ITTF-Kongress und berät über die TT-Regeln. Auch Änderungen werden bei diesem Kongress beschlossen. Wegen der zunehmenden Massen dürfen ab 2021 nur noch maximal 128 Männer und 128 Frauen sowie maximal 32 Mannschaften antreten. Dies beschloss der Kongress 2018.
Bei einer TT-WM werden folgende Wettbewerbe ausgespielt:
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Mannschaften Herren
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Mannschaften Damen
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Herren Einzel
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Damen Einzel
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Herren Doppel
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Damen Doppel
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Mixed
Weltmeisterschaft
Jahr | Austragungsort | Herren
Weltmeister |
1926 | London | Roland Jacobi |
1928 | Stockholm | Zoltán Mechlovits |
1929 | Budapest | Fred Perry |
1930 | Berlin | Victor Barna |
1931 | Budapest | Miklós Szabados |
1932 | Prag | Victor Barna |
1933 | Baden | Victor Barna |
1934 | Paris | Victor Barna |
1935 | Wembley | Victor Barna |
1936 | Prag | Stanislav Kolář |
1937 | Baden | Richard Bergmann |
1938 | Wembley | Bohumil Váňa |
1939 | Kairo | Richard Bergmann |
1947 | Paris | Bohumil Váňa |
1948 | Wembley | Richard Bergmann |
1949 | Stockholm | Johnny Leach |
1950 | Budapest | Richard Bergmann |
1951 | Wien | Johnny Leach |
1952 | Bombay | Hiroji Satoh |
1953 | Bukarest | Ferenc Sidó |
1954 | Wembley | Ichirō Ogimura |
1955 | Utrecht | Toshiaki Tanaka |
1956 | Tokio | Ichirō Ogimura |
1957 | Stockholm | Toshiaki Tanaka |
1959 | Dortmund | Rong Guotuan |
1961 | Peking | Zhuang Zedong |
1963 | Prag | Zhuang Zedong |
1965 | Ljubljana | Zhuang Zedong |
1967 | Stockholm | Nobuhiko Hasegawa |
1969 | München | Shigeo Itoh |
1971 | Nagoya | Stellan Bengtsson |
1973 | Sarajevo | Xi Enting |
1975 | Kalkutta | István Jónyer |
1977 | Birmingham | Mitsuru Kōno |
1979 | Pjöngjang | Seiji Ono |
1981 | Novi Sad | Guo Yuehua |
1983 | Tokio | Guo Yuehua |
1985 | Göteborg | Jiang Jialiang |
1987 | Neu-Delhi | Jiang Jialiang |
1989 | Dortmund | Jan-Ove Waldner |
1991 | Chiba City | Jörgen Persson |
1993 | Göteborg | Jean-Philippe Gatien |
1995 | Tianjin | Kong Linghui |
1997 | Manchester | Jan-Ove Waldner |
1999 | Eindhoven | Liu Guoliang |
2001 | Osaka | Wang Liqin |
2003 | Paris | Werner Schlager |
2005 | Shanghai | Wang Liqin |
2007 | Zagreb | Wang Liqin |
2009 | Yokohama | Wang Hao |
2011 | Rotterdam | Zhang Jike |
2013 | Paris | Zhang Jike |
2015 | Suzhou | Ma Long |
2017 | Düsseldorf | Ma Long |
Jahr, Austragungsort, Weltmeister und sonstige Informationen
1926 – London – Roland Jacobi
Die Weltmeisterschaft fand vom 6. bis 12. Dezember statt. Es wurden nur auf sechs Tischen gespielt. Diese waren etwas höher als die heutigen, ebenso das Netz mit 17 cm.
1928 – Stockholm – Zoltán Mechlovits
Diese Meisterschaft fand vom 25. bis 29. Januar statt. Normalerweise war diese für das Jahr 1927 geplant, doch die organisatorischen Schwierigkeiten scheiterten daran.
1929 – Budapest – Fred Perry
Fanden vom 14. bis 21. Januar statt. Erstmals nahmen Jugoslawien, Rumänien und Litauen an der Weltmeisterschaft teil.
1930 – Berlin – Victor Barna
Die 4. Tischtennisweltmeisterschaft fand vom 21. bis 26. Januar 1930 statt. Es war gleichzeitig die erste Tischtennis-Weltmeisterschaft in Deutschland. Besonders eingesetzt hat sich hierfür der DTTB-Präsident Georg Lehmann.
1931 – Budapest – Miklós Szabados
Die Ungarn beherrschten das Turnier. Sie belegten in allen Disziplinen den ersten Platz. Unter den elf teilnehmenden Herrenmannschaften erreichte die deutsche Mannschaft den 5. Platz und landeten erstmals nicht im Tabellenkeller
1932 – Prag – Victor Barna
Die 6. Tischtennis-Weltmeisterschaft fand vom 25. bis 30. Januar 1932 in der Tschechoslowakei im Saal des Nationalheims in Smichov statt. Das Turnier litt unter den beengten Räumlichkeiten: Man konnte nur fünf Tische aufstellen und auch der Zuschauerbereich war erheblich zu klein.
1933 – Baden – Victor Barna
1934 – Paris – Victor Barna
Aus politischen Gründen nahm die deutsche Herrenmannschaft nicht an dieser Weltmeisterschaft teil. Man befürchtete, dass sich die „überlegene nordische Rasse“ gegen „minderwertige Völker“ blamieren könnte.
1935 – Wembley – Victor Barna
Zweiter Platz holte sich der Ungarische Spieler Miklós Szabados. Dritter wurden Aloizy ehrlich und Erwin Kohn.
1936 – Prag – Stanislav Kolář
Erneut wurden die 14 teilnehmenden Herrenmannschaften in zwei Vorrunden-Gruppen aufgeteilt. Deutschland stellte wieder eine Herrenmannschaft, auch um angesichts der bevorstehenden Olympischen Spiele in Berlin sportlich zu werben.
1937 – Baden – Richard Bergmann
Richard Bergmann, ein Defensivspieler, wurde dreimal Einzelweltmeister, aber für verschiedene Länder: 1937 für Österreich, 1939 und 1950 für England.
1938 – Wembley – Bohumil Váňa
Bei seiner Ankunft hatte sich Bohumil Váňa mit dem Bus verfahren. Unglücklicherweise sprach er kein Wort englisch. So lief er an der Bushaltestelle herum und fragte jeden „Ping-Pong? … Ping-Pong?“. Irgendwann verstand jemand, was er wollte, und veranlasste, dass er mit dem richtigen Bus zum Spielort fahren konnte.
1939 – Kairo – Richard Bergmann
Die 13. Tischtennis-Weltmeisterschaft fand vom 6. bis 11. März 1939 in Ägypten statt. Erstmals wurde sie außerhalb von Europa veranstaltet.
1947 – Paris – Bohumil Váňa
Folgende 21 Nationen waren vertreten: Ägypten, Belgien, Dänemark, England, Frankreich, Indien, Iran, Irland, Kanalinseln, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Palestina, Polen, Schottland, Schweden, Schweiz, Tschechoslowakei, Ungarn, USA, Wales.
1948 – Wembley – Richard Bergmann
Bei den Damen gewann Gizella Farkas den Titel durch eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters.
1949 – Stockholm – Johnny Leach
Der ITTF-Kongress beschloss die Aufnahme Spaniens und Japans als Mitglied des Weltverbandes ITTF.
1950 – Budapest – Richard Bergmann
In der Sporthalle waren an allen Wänden Spruchbänder angebracht, die vermittelten, dass es bei dieser Veranstaltung um den Weltfrieden geht.
1951 – Wien – Johnny Leach
Deutschland nahm erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg wieder teil.
1952 – Bombay – Hiroji Satoh
Der DTTB-Präsident Karl-Heinz Eckardt wird in den ITTF-Vorstand gewählt.
1953 – Bukarest – Ferenc Sidó
Die 20. Tischtennis-Weltmeisterschaft fand vom 20. bis 29. März 1953 in Bukarest (Rumänien) statt.
1954 – Wembley – Ichirō Ogimura
12.000 Zuschauer sahen das Endspiel im Herren-Doppel.
1955 – Utrecht – Toshiaki Tanaka
Die 32 Herrenteams wurden in vier Gruppen mit je acht Mannschaften gelost. Die 22 Damenteams wurden auf zwei Siebener- und eine Achtergruppe aufgeteilt. In allen Gruppen spielte Jeder gegen Jeden. Nur der Gruppenerste kam in die Endrunde.
1956 – Tokio – Ichirō Ogimura
Aus Deutschland nahm nur eine Herrenmannschaft, aber keine Damenmannschaft teil. Verantwortlich dafür waren die hohen Reisekosten.
1957 – Stockholm – Toshiaki Tanaka
Die Weltmeisterschaften werden künftig nur noch alle zwei Jahre ausgetragen.
1959 – Dortmund – Rong Guotuan
Der englische ITTF-Präsident Ivor Montagu hielt die Eröffnungsrede in deutscher Sprache. Im Vorfeld mussten 20.000 Plakate wegen einer falschen chinesischen Flagge neu gedruckt werden.
1961 – Peking – Zhuang Zedong
Deutschland stellt mit einem Altersdurchschnitt von 20 Jahren das jüngste Team bei einer WM nach dem Zweiten Weltkrieg.
1963 – Prag – Zhuang Zedong
Die 27. Tischtennis-Weltmeisterschaft fand vom 5. bis zum 14. April 1963 in Prag statt.
1965 – Ljubljana – Zhuang Zedong
Eine viel beachtete Neuerung stellte eine an der Wand befestigte Leuchttafel dar, auf der die Ergebnisse für alle Zuschauer sichtbar angezeigt wurden. Die Leuchttafel bestand aus 7.500 Glühbirnen und 15.000 Transistoren.
1967 – Stockholm – Nobuhiko Hasegawa
Es nahmen 54 Landesverbände an dieser WM teil.
1969 – München – Shigeo Itoh
Im Spiel Eberhard Schöler gegen den Schweden Hans Alsér stand es nach 15 Minuten im ersten Satz 0:2. Damit setzte das Zeitspiel ein, Schöler gewann mit 2:1.
1971 – Nagoya – Stellan Bengtsson
China verbot seinen Spielern, gegen Aktive aus Südvietnam oder Kambodscha anzutreten. Aus diesem Grunde schied Chuang Tse-Tung in der 2. Runde des Herreneinzels kampflos aus.
1973 – Sarajevo – Xi Enting
Der Schwede Stellan Bengtsson erhält vom SCI den Richard Bergmann Fair Play Preis.
1975 – Kalkutta – István Jónyer
Aus politischen Gründen wurde Israel und Südafrika das Einreisevisum verweigert.
1977 – Birmingham – Mitsuru Kōno
Erstmals bei einer Tischtennis-Weltmeisterschaft wurden Dopingkontrollen durchgeführt. Hierfür wurden täglich einige Spieler ausgelost.
1979 – Pjöngjang – Seiji Ono
Die 35. Tischtennisweltmeisterschaft fand vom 25. April bis 6. Mai 1979 statt.
1981 – Novi Sad – Guo Yuehua
Die chinesischen Spieler und Spielerinnen revanchierten sich eindrucksvoll für 1979. Alle sieben Titel gingen an China. Auch die ungarische Herrenmannschaft konnte ihren Erfolg nicht wiederholen und unterlag im Finale klar.
1983 – Tokio – Guo Yuehua
Es nahmen 57 Herren- und 47 Damenmannschaften teil.
1985 – Göteborg – Jiang Jialiang
Mikael Appelgren/Ulf Carlsson sorgten mit ihrem Finalsieg gegen die tschechoslowakischen Spieler Jindřich Panský/Milan Orlowski dafür, dass wenigstens ein Titel in Schweden bzw. in Europa blieb.
1987 – Neu-Delhi – Jiang Jialiang
Insgesamt 60 Herrenmannschaften und 50 Damenmannschaften traten an. Alle 7 Titel gingen nach Asien, 6 davon ins „Reich der Mitte“ China.
1989 – Dortmund – Jan-Ove Waldner
Sonderbriefmarke mit Zuschlag für den Sport 1989
1991 – Chiba City – Jörgen Persson
Gespielt wurde mit gelben Bällen auf blauen Tischen.
1993 – Göteborg – Jean-Philippe Gatien
Zunächst war Mexiko als Veranstalter vorgesehen, das aber aus finanziellen Gründen absagen musste.
1995 – Tianjin – Kong Linghui
Es waren 88 Herren- und 79 Damenmannschaften sowie insgesamt 963 Aktive aus 104 Nationen vertreten.
1997 – Manchester – Jan-Ove Waldner
Jan-Ove Waldner wird ohne einzigen Satzverlust Weltmeister (7:0 Spiele, 21:0 Sätze).
1999 – Eindhoven – Liu Guoling
100 Schiedsrichter waren im Einsatz, davon sechs Deutsche.
2001 – Osaka – Wang Liqin
Es war die letzte WM-Veranstaltung, in der Mannschafts- und Einzelwettbewerbe zusammen ausgetragen wurden.
2003 – Paris – Werner Schlager
Die 48. Tischtennis-Weltmeisterschaft fand vom 19. Mai bis 25. Mai 2003 in Frankreich statt. Erstmals wurden nur Einzelwettbewerbe durchgeführt. Etwa 90.000 Zuschauer sorgten im Palais Omnisports für fast chinesische Verhältnisse, was die Zuschauerzahl anging.
2005 – Shanghai – Wang Liqin
Mit dem deutschen Herrendoppel Timo Boll und Christian Süß konnten zum ersten Mal seit 16 Jahren wieder deutsche Athleten bei einer Einzelweltmeisterschaft eine Medaille gewinnen.
2007 – Zagreb – Wang Liqin
Die Spieler wurden von Bundestrainer Richard Prause betreut. Jörg Bitzigeio war Trainer der Damen.
2009 – Yokohama – Wang Hao
Alle Finalisten kommen ausnahmslos aus der Volksrepublik China.
2011 – Rotterdam – Zhang Jike
Etwa 10 Spieler wurden wegen der Benutzung unzulässiger Schläger disqualifiziert.
2013 – Paris – Zhang Jike
449 Herren und 352 Damen aus 128 Nationen nahmen an der WM teil.
2015 – Suzhou – Ma Long
Alle Goldmedaillen wurden von chinesischen Teilnehmern gewonnen.
2017 – Düsseldorf – Ma Long
Die 62. Tischtennisweltmeisterschaft 2017 fand vom 29. Mai bis 5. Juni 2017 in Düsseldorf statt. Dies beschloss die Mitgliederversammlung des Weltverbands ITTF im April 2015. Mit neun Jahren war Ylýas Allanazarow aus Turkmenistan der jüngste Teilnehmer.