Im Tischtennis gibt es nicht den einen richtigen Weg um Erfolgreich zu sein. Der Sport ist so komplex und facettenreich, dass verschiedene Spielstile und taktische Ausrichtungen zum Erfolg führen können. Das ist nur einer der unzähligen Gründe, warum Tischtennis so ein toller Sport ist.
Im folgenden Artikel soll es um einen speziellen Spielertypen und was diesen auszeichnet. Und zwar den sogenannten Angriffsspieler.
Was ist das Ziel eines Tischtennis-Angriffsspielers?
Ein Angriffsspieler hat das Ziel möglichst alle Ballwechsel mit seinen eigenen Angriffsbällen (Topspin, Konter, Schuss) zu bestimmen und so den Punkt zu gewinnen.
Das bedeutet, dass sein Ziel darin besteht den Ball so zu spielen, dass der Gegner gar nicht mehr an den Ball kommt oder den Ball nicht mehr kontrollieren kann und ihn so zu Fehlern zwingt.
Der Angriffsspieler übernimmt also gerne die Initiative und versucht den Gegner immer unter Druck zu halten.
Spielen alle Tischtennis Angriffsspieler gleich?
Natürlich gibt es auch als Angriffsspieler verschiedene Wege, die zum Erfolg führen können. So kann man Angriffsspieler nochmal in verschiedene Kategorien einteilen.
Es gibt tempoorientierte, spinorientierte, risikofreudigere und sicherere Angriffsspieler.
Ein tempoorientierter, risikofreudiger Angriffsspieler beispielsweise versucht die Ballwechsel möglichst kurz zu halten und den Punkt so schnell wie möglich für sich zu entscheiden. Er achtet oft weniges auf die Platzierung seiner Angriffsschläge und spielt die Bälle oft gar nicht mehr als richtigen Topspin sondern schießt die Bälle eher mit weniger Rotation und dafür mehr Tempo ab. Die Fehlerquote ist hier natürlich – abhängig vom Niveau- verhältnismäßig relativ hoch. Ein Beispiel aus dem Spitzensport ist hier der Chinese Ma Long, der für seine brachiale Vorhand bekannt ist, mit der er die Ballwechsel oft mit dem ersten Schlag beenden kann.
Ein spinorientierter, sicherer Angriffsspieler dagegen will die Ballwechsel zwar selber dominieren und bestimmen, sucht allerdings nicht so schnell wie möglich den Punkt, sondern hält den Gegner mit vielen variantenreicheren Angriffsbällen unter Druck. Gegen einen guten Blockspieler kommen hier auch mal Ballwechsel mit 10-15 Topspins am Stück zusammen.
Der spinorientierte, sichere Spieler mit etwas langsameren, sehr rotationsreichen Bällen zu Blockfehlern zu zwingen. Dafür ist es sehr wichtig, dass er auf die Platzierung seiner Bälle achtet und die Rotation auch gut variieren kann.
Ein guter Blockspieler beispielsweise kann sich sonst im Laufe eines Spiels an den vielen Spin gewöhnen und die Bälle dann irgendwann gut zurückspielen. Um das zu vermeiden muss der sichere Angriffsspieler auch mal einen Ball mit weniger Rotation spielen können, den der Gegner dann eventuell ins Netz blockt. Ein Beispiel aus dem Spitzensport ist der Deutsche Timo Boll, der für seine rotationsreichen Topspins bekannt ist, mit denen er selbst die besten Spieler der Welt zur Verzweiflung bringen kann.
Nicht nur schwarz oder weiß
Selbstverständlich kann ein Timo Boll aber auch mal einen Ball fester mit mehr Tempo ziehen und ein Ma Long zieht den ersten Ball auf Unterschnitt auch mit viel Rotation. Es geht also auch darum eine gute Balance zu finden, um ein guter Angriffsspieler zu werden. Aber jeder Spieler hat natürlich seinen individuellen Stil, den er in seinen Möglichkeiten so weit wie möglich perfektionieren kann. Deswegen spielen ja auch nicht alle Chinesen oder Topspieler gleich.
Abschließend ist zu sagen, dass die Angriffsspieler meistens versuchen so schnell wie möglich den Ball mit aggressiven Angriffsbällen zu attackieren und den Gegner so unter Druck zu setzen um zum Punktgewinn zu kommen.